Haushaltsrede Ratssitzung 17.03.2021

Der Haushalt 2021 steht unter zwei ganz großen Aspekten. Zum einen ist es die „Corona-Lage“, die natürlich sowohl die Beratungen beeinflusst hat, zum anderen vor allem in der Zukunft auch für den Städtischen Haushalt erhebliche Auswirkungen haben wird und uns vor große Herausforderungen stellen wird.

Auch unsere Stadtververwaltung musste sich dieser Lage stellen. Und nebenbei natürlich auch den Haushalt aufstellen, Fragen beantworten und viele weitere Informationen geben. Daher schon hier, ungewöhnlich nicht am Ende meiner Rede, sondern vorab: Der Dank der SPD Fraktion gilt allen Mitarbeitern des Rates vom Sachbearbeiter bis hin zum Bürgermeister für eine stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und die umfangreiche Arbeit.

Der Haushalt ist sachlich und solide im Zahlenwerk aufgestellt. Die Verwaltung hat ihre Arbeit gut gemacht und hier gibt es insofern nichts zu kritisieren.

Ein Haushalt setzt aber gerade auch politische Linien und Schwerpunkte. Auch hier hat sich für die SPD in sachlichen Beratungen mit allen anderen Fraktionen ein gutes Ergebnis ergeben.

Ich werde hier nun auf einige Punkte eingehen.

Im Jugendbereich ist es gelungen die Prävention weiter voranzutreiben und dafür 50.000,- € als gute Investion für unsere Kinder und Jugendlichen einzustellen. Genau diese Investitionen werden aber auch mittel- und langfristig dafür sorgen können erhebliche Ausgaben bei den sogenannten „Pflichtkosten" zu reduzieren. Gute Jugendpolitik ist auch gute Finanzpolitik.

Und das gilt auch für die Spielplätze in Heiligenhaus. Hier ist allerdings schon bemerkenswert, dass die CDU-Fraktion sich hier ihrer Verantwortung entzieht. Es passt nicht zusammen, den Zustand der Spielplätze zu beklagen, zwischendurch weitere Maßnahmen zu beantragen, wie den durchaus sinnvollen Wasserspielplatz, sich dann aber der notwendigen Mittelbereitstellung zu verweigern. Das erinnert schon ein wenig an George Orwell und dessen Buch „1984“. Ein ausdrücklicher Dank von uns  gilt hier allen anderen Fraktionen, die mit uns für eine zukunftsgerechte Jugendpolitik gestimmt haben.

Gänzlich bei Orwell scheint man aber in Bezug eines Antrages der GRÜNEN auf die Streichung der Büchereigebühren zu sein. Haushalterisch geht es hier eher um einen geringen Betrag. Wenn man sich allerdings die Diskussion dazu in den sogenannten „sozialen Medien“ anschaut, (aus meiner persönlichen Sicht wäre der Begriff "asoziale Medien" hier treffender) hatte man das zweifelhafte Vergnügen den Disput  zwischen Herrn Pischke und unserem ehemaligen Bürgermeister Dr. Jan Heinisch zu erleben. Da ging es schon hoch her in mehreren leider immer weniger sachlich werdenden Beiträgen. Nachlesen kann dies heute leider nicht mehr, denn die CDU hat einerseits in der Sache eine Kehrtwende hingelegt und dem Antrag der GRÜNEN im Hauptausschuss zugestimmt. Tja, und andererseits sind die Kommentare von Herrn Dr. Heinisch inzwischen gelöscht. Erinnert schon an „1984“. In der Sache aber eigentlich eher eine Randnotiz.

Deutlich problematischer ist allerdings die sachlich nicht begründbare Kehrtwende in der Grundschulpolitik bei der CDU zu werten. So wurde 2015 auf Antrag der CDU und Zustimmung aller Fraktionen die Einzügigkeit der Clarenbachschule beschlossen. Das Verlassen dieses gemeinsamen Weges der Vernunft ist in Hinsicht auf eine zukunftsorientierte Schulpolitik für alle Schülerinnen und Schüler und unsere Grundschullandschaft insgesamt fatal. Hier geht leider offensichtlich bei der CDU um Wahltaktik und Klientelpolitik vor Vernunft und Sachlichkeit. Naja, vielleicht war die CDU (siehe Orwell) „ja schon immer...“

Die SPD will eine Politik für alle Bürger und gerade genau deshalb befürworten wir auch die Einrichtung eines Integrationsrates. Denn genau das geht wirklich alle an. Wir wollen nämlich nicht einen Integrationsrat als „Interessenvertretung“ und auch nicht einen Integrationsrat, wo mal gezeigt wird „wie man sich zu verhalten“ hat. Integration ist ein Geben und Nehmen, Akzeptanz von Unterschiedlichkeit ebenso wie die Akzeptanz von gesellschaftlichen Grundwerten und Menschenrechten. Gerade hier gilt: Es geht nicht gegeneinander, es geht nur miteinander.

Und für dieses Miteinander stehen auch unsere Heiligenhauser Vereine. Sie stellen nämlich keinen Selbstzweck dar, sondern sind ein verlässlicher und unverzichtbarer Bestandteil unserer kommunalen Gemeinschaft. Daher freut es uns besonders, dass auf SPD-Antrag ein „Rettungsschirm“ für Vereine eingerichtet wurde, wenn diese wegen „Corona“ in Not geraten. Etwas schade fanden wir an dieser Stelle allerdings die etwas „kleinkrämerische“ Diskussion. Aber was soll´s, das Ergebnis ist o.k. und das zählt.

Und auch die von allen Parteien mitgetragene Errichtung eines Tierfriedhofes und einer Hundeauslaufwiese ist eine gute Sache. Dabei  wurden nun auch tatsächlich Mittel in den Haushalt eingestellt, damit auch das Geld für eine Verwirklichung da ist. Dass dabei in dem Gesamtprojekt auch endlich die marode und beschämende Containeranlange an der Friedhofsallee beseitigt werden kann, begrüßen wir sehr. Insgesamt ein gutes und zukunftweisendes Projekt.

Zukunftsweisend und in seiner Wichtigkeit kaum zu hoch zu bewertendes Ziel ist der soziale Wohnungsbau. Auch hier kann es angesichts einer breiten Mehrheit voran gehen. Dabei sind natürlich die Wege dorthin im Detail noch abzustimmen. Das Ziel aber, als Stadt etwas aktiv für den sozialen Wohnungsbau zu tun, ist  klar und richtig. Leider konnte sich auch hier die CDU plötzlich nicht mehr dazu bereit erklären entsprechende Haushaltsmittel dafür bereit zu stellen. Wir hoffen jedoch, dass die CDU sich hier besinnt, um hier den gerade von ihr getragenen Anspruch einer „Volkspartei“ gerecht zu werden.

Ebenfalls zukunftsweisend, wenn auch sicher noch ein langer Weg,  ist die Schienenanbindung von Heiligenhaus. Hier gab es  die Anträge von SPD und FDP. Diese wurden auch von allen anderen Fraktionen einhellig positiv unterstützt. Die Stadtverwaltung hat hier sogar schon ein konkretes mögliches Konzept aufgezeigt. Dies ist konstruktives und innovatives Handeln. Daher an dieser Stelle ein besonderes Lob an Herrn Sauerwein und sein Team.

Im Umweltbereich und Klimaschutzbereich gab es viele gute Anträge insbesondere auch von der WAHL, der FDP und den GRÜNEN, denen wir gerne zugestimmt haben. Und auch unsere Anträge zur Teilnahme an „Ökoprofit“ fanden einstimmige Mehrheiten. Das war allerdings nicht immer so. Als die SPD dies schon vor Jahren beantragte gab es dafür keine Mehrheiten. Das sei alles unausgereift und für Heiligenhaus nicht übertragbar. Schön, und das meine ich wirklich positiv, dass sich diese Einstellung hier geändert hat.

Schön wäre aber auch, wenn die Anträge der SPD zur Rekommunalisierung der Reinigung städtischer Gebäude und der Müllabfuhr positiv und konstruktiv angegangen würden. Leider gab es hier wieder mal sehr vieler Bedenkenträger, die sich das alles nicht vorstellen können und dass auch gar nicht weiterdiskutieren möchten. Das halten wir für falsch! Es macht allemal Sinn sich konstruktiv auseinanderzusetzen und nicht von Vornherein zu zerreden. Naja, mal schauen was sich ergibt.

Insgesamt waren die Haushaltsplanberatungen aus unserer Sicht von großer Sachlichkeit geprägt. Und so konnten wir auch gerne vielen Anträgen der anderen Fraktionen zustimmen. Das gilt natürlich auch für Anträge der CDU. So ist die Unterstützung von „start ups“ generell und besonders in Hinblick auf die Innenstadt eine richtig gute Sache.

Verwundert sind wir allerdings, dass der Kämmerer uns nicht noch eine grossartige und umfangreiche Haushaltsverbesserung bei der Kreisumlage vorgelegt hat. So war doch in der Presse zu lesen, dass die JAMAIKA-Koalition die kreisangehörigen Städte um 22,8 Millionen Euro entlastet. Naja, vielleicht wieder Orwell oder aber in Hinblick auf JAMAIKA „wohl ein bißchen zuviel das falsche Gras geraucht“.

Die SPD-Fraktion wird dem Haushalt zustimmen!

Wir wollen auch in Zukunft kontruktiv mit allen anderen Fraktionen diskutieren und auch „streiten“. Denn dies gehört zu einer lebendigen Demokratie. Aber uns sollte allen klar sein, dass wir dies für die Menschen in Heiligenhaus tun.

Daher zu Abschluss eine kleine Geschichte:

 

Die zwei Wölfe

 

Ein alter Indianer sitzt mit seiner kleinen Enkelin am Lagerfeuer.

Er möchte ihr etwas über das Leben erzählen.

Er sagt:“ Im Leben gibt es zwei Wölfe, die miteinander kämpfen:

der Erste ist Hass, Misstrauen, Feindschaft, Angst und Kampf.

Der Zweite ist Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Hoffnung und Friede.“

Das kleine Mädchen schaut eine zeitlang ins Feuer,

und dann fragt sie:“Welcher Wolf gewinnt??"

Der alte Indianer schweigt.

Nach einer ganzen Weile sagt er:

„Der, den du fütterst!“


Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


Es gilt das gesprochene Wort.

 

 

Heiligenhaus, den 17.03.2021

Ingmar Janssen, SPD-Fraktion

SPD-AK Stadtplanung begrüßt die Machbarkeitsstudie zur Magnetschwebebahn

Fläche ist endlich. Zunehmend wird daher Flächenverbrauch durch unterschiedlichste Nutzungen in Frage gestellt. Auch die vorhandene Verkehrsfläche ist begrenzt und nicht beliebig vermehrbar. Berufspendler in die benachbarten Großstädte können allmorgendlich ein Lied davon singen, wie voll und eng es wird. Der aktuell grassierende Wunsch nach einer Neuverteilung des vorhandenen Verkehrsraums zugunsten von Fußgängern, Fahrrad, Umweltspuren, etc., wird das Problem weiter verschärfen.

Die großen Metropolen dieser Welt lehren uns, dass mit zunehmender Siedlungsdichte ausreichende Mobilität nur über schienengebundene Verkehrssysteme herstellbar ist. Gleichzeitig haben öffentliche „Massentransportmittel“ eine wesentlich bessere CO2- Bilanz, als der motorisierte Individualverkehr.

Warum im Zuge der Mobilitätswende dann nicht nach vorn blicken auf ein Verkehrssystem wie eine Magnetschwebebahn, das längst nicht mehr Vision ist, sondern einen praxistauglichen Entwicklungsstand erreicht hat? Das keine zusätzliche neue Trasse und Fläche benötigt, sondern innerhalb einer vorhandenen Straßentrasse geführt werden kann. Das keine zusätzliche klimaschädliche Bodenversiegelung bedingt. Das nicht mit dem früheren Transrapid vergleichbar ist, sondern zu vergleichbaren Kosten eines S-Bahn-Systems herstellbar ist. Warum sollte in Deutschland entwickelte innovative Technologie immer nur in China zum Einsatz kommen?

Gut, dass die vorgestellte Machbarkeitsstudie die technische Machbarkeit bestätigt. Natürlich baut und finanziert die Stadt Heiligenhaus ein solches System nicht allein. Das ist eine Angelegenheit des Landes und des VRR. Klar, im Rahmen des VRR ist Heiligenhaus ein Zwerg. Aber warum sollte nicht der Zwerg eine gute und innovative Idee verfolgen und in die breitere Diskussion einbringen?

Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Brandschutzbedarfsplan


Der Brandschutzbedarfsplan ist nicht nur ein aufwändig erstelltes umfangreiches Werk von 470 Seiten, sondern ist für die Stadt von zentraler Bedeutung, was eine entsprechende Würdigung verlangt.

Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.

Die Brandschutzbedarfsplanung ist ein komplexer, bedeutsamer und aufwändiger Vorgang, der weit mehr als nur unmittelbare „Feuerwehrfragen“ zu betrachten hat. Die zur Beschlussfassung vorliegende Fassung beschreibt den Weg zu einem qualitativ hochwertigen Gesamtwerk.

Anders als in vielen anderen Ländern ist der Brandschutz in Deutschland flächendeckend sichergestellt. Überwiegend, so auch bei uns in Heiligenhaus, geschieht dies durch Freiwillige Feuerwehren. Selbst im hochindustrialisierten und dichtbesiedelten Nordrhein-Westfalen sind rd. 3/4 aller Feuerwehren rein ehrenamtliche Feuerwehren ohne hauptamtliche Kräfte. Damit hat sich über viele Jahre, auch in Heiligenhaus, ein hohes Sicherheitsniveau etabliert, das von der Bevölkerung eher unterbewusst als gegeben vorausgesetzt wird.

Die Zahl der Brände wird langfristig gesehen zurückgehen, die Zahl der Unfälle konstant bleiben, die Zahl der großflächigen Schadensereignisse, wie längerdauernde Stromausfälle oder Starkregenfälle, zunehmen. Nur die Freiwilligen Feuerwehren können, wie in Heiligenhaus, schnell viele gut ausgebildete und organisierte Helfer bereitstellen.

Unsere Freiwillige Feuerwehr trägt zwei Wesensmerkmale in sich: Sie ist einerseits eine vereinsähnliche Gemeinschaft ihrer Mitglieder als auch andererseits eine Einrichtung unserer Stadt. Unsere rein ehrenamtliche Feuerwehr gehört somit zur Stadtverwaltung und sollte in ihrem Organigramm sichtbar sein.

Organisierte und gut ausgebildete ehrenamtliche Hilfe setzt nämlich eine Gemeinschaft und einen inneren Zusammenhalt voraus, der nicht von außen verordnet werden kann.

Unsere Freiwillige Feuerwehr kann nur bestehen, wenn sie gut in die Stadtverwaltung eingebunden ist und von dort alle notwendige Unterstützung erfährt. Dies gilt zum einen für alle Verwaltungsaufgaben, die kein besonderes feuerwehrtechnisches Wissen voraussetzen.

Dies gilt weiterhin für alle Personalgewinnungs- und -qualifizierungsmaßnahmen. Dies gilt schließlich auch für alle planerischen Entscheidungen der Gemeinde, die sich auf den Brandschutz insgesamt und damit auch auf die Tätigkeit unserer Feuerwehr auswirken könnten. Sie steht aufgrund der demographischen Entwicklung in einem zunehmenden Wettbewerb um jungen Nachwuchs mit anderen Vereinen und Einrichtungen. Die Bereitschaft der Bevölkerung zu helfen ist zwar hoch, aber zunehmend auf Projekte oder plötzlich auftretende Situationen ausgerichtet. Feuerwehr erfordert jedoch ein hohes Maß an Ausbildung und Verbindlichkeit.

Unsere Freiwillige Feuerwehr ist indes nur ein Teil des Brandschutzes. Der vorbeugende Brandschutz mit dem baulichen Brandschutz wie der Sicherstellung der Rettungswege, dem technischen Brandschutz wie Brandmeldeanlagen und dem organisatorischen Brandschutz wie der Schulung des Personals muss abgestimmt sein mit der Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr. Mängel im vorbeugenden Brandschutz kann unsere Feuerwehr im abwehrenden Brandschutz nicht ausgleichen. Von gleicher Bedeutung ist die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung. Brandschutzerziehung und -aufklärung vermitteln das richtige Verhalten.

Zunächst muss festgehalten werden, dass es im Gegensatz zu anderen Bundesländern in Nordrhein-Westfalen keine unmittelbar formulierten rechtlichen Vorgaben zum Schutzziel gibt. Bei der Festlegung der Schutzziele soll den Kommunen im Rahmen ihrer Selbstverwaltung größtmöglicher Gestaltungsspielraum gegeben werden, soweit dies im Rahmen der geltenden Rechtsnormen, die insbesondere auch dem Schutz der Einsatzkräfte dienen, möglich ist.

Der heute vorliegende Brandschutzbedarfsplan umfasst eine Ist-Beschreibung unserer Feuerwehr, eine Risikoanalyse für das Stadtgebiet und eine Soll-Vorgabe für unsere Feuerwehr.
Den zu beschließenden Brandschutzbedarfsplan sehen wir als einen Nachweis an, dass sowohl von Seiten der Stadt als auch von Seiten der Freiwilligen Feuerwehr alle möglichen und zumutbaren Maßnahmen für eine bestmögliche Ausgestaltung des Brandschutzes unternommen wurden oder noch unternommen werden sollen.

Die Umsetzung der Maßnahmen ist zunächst auf einen mittelfristigen Zeitraum zu projektieren, mit Prioritäten zu versehen und diese jeweils unverzüglich umzusetzen. Dies ist auch die Voraussetzung dafür, dass seitens der Bezirksregierung die erforderliche Ausnahme vom Betrieb einer ständig besetzten Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr erteilt werden kann und erteilt werden wird.
Dies vorausgeschickt, wird die SPD-Fraktion dem vorgelegten Brandschutzbedarfsplan zustimmen.

Stellungnahme der SPD-Fraktion Heiligenhaus zur geplanten Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf

Die SPD-Fraktion Heiligenhaus erkennt die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens Düsseldorf für die Stadt und die Region an. Verbunden mit dem Flugbetrieb sind allerdings insbesondere Lärmbelastungen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Unser Ziel muss es sein, diese Lärmbelastungen so weit als möglich zu begrenzen. Eine weitere Erhöhung der Belastungen darf nicht erfolgen.
Eine Erhöhung der Lärmbelastungen ist aber aufgrund der beantragten Änderungen des Betriebs mit dem Ziel einer Kapazitätserweiterung zu befürchten.
Die geplante Kapazitätserweiterung ist für uns nicht plausibel und nicht mehr zeitgemäß. Die gewünschten zusätzlichen Kapazitäten entsprechen nicht dem tatsächlichen Bedarf. Bereits bisher wurden die vorhandenen genehmigten Slots nicht vollständig ausgenutzt. Für die Zukunft gehen wir aus folgenden Gründen eher von einem geringeren Bedarf als von einer Steigerung  aus:
-          Die Erfahrungen aus der Corona-Krise zeigen, dass in erheblichem Umfang auf Flugreisen verzichtet werden kann. Zahlreiche große Unternehmen bekunden, in der Krisen-Zeit so gute Erfahrungen mit Video-Konferenzen und anderen Kommunikationsmitteln gemacht zu haben, dass diese Instrumente auch weiterhin eingesetzt und Geschäfts- und Dienstreisen in erheblichem Umfang eingespart werden sollen.
-          Der private Urlaubsflugverkehr ist bereits in der Vergangenheit in großem Umfang auf die von den Billig-Airlines angeflogenen kostengünstigeren Regionalflughäfen ausgewichen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, wenn überhaupt der Urlaubsflugverkehr wieder das gleiche Ausmaß der Vergangenheit erreichen sollte.
-          Aus Klimaschutzgründen muss es unser Ziel sein, den Flugverkehr insgesamt zu verringern. Die Bundesregierung hat eine Verkehrswende angekündigt, die zweifellos dieses Ziel beinhalten muss. Inlandsflüge sollten mittelfristig völlig unterbleiben und der diesbezügliche Bedarf auf ein gut ausgebautes Schnellzugnetz gelenkt werden.
Unter diesen Gesichtspunkten ist insbesondere die beantragte Erhöhung auf 60 Flugbewegungen in den Spitzenstunden zum jetzigen Zeitpunkt abzulehnen.
Die Verkehrsprognose für den Flugverkehr ist unter Nach-Corona-Bedingungen neu zu erstellen und zur Beurteilungsgrundlage des Antragsverfahrens zu machen. 

Der neue Klartext ist online






HEILIGENHAUS SPD will ZWAR-Netzwerke unterstützen

Wir fordert den Erhalt der Förderung der ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) Netzwerke durch das Land NRW. Dazu bringen wir eine entsprechende Resolution im Rat der Stadt ein. Diese fordert, die Landesregierung NRW auf, die Streichung der Förderung zurückzunehmen. Denn durch die Streichung der Förderung erhalten die Teilnehmer der ZWAR Netzwerke, auch in Heiligenhaus, keine Unterstützung mehr für ihr wertvolles bürgerschaftliches Engagements. Die ZWAR Zentralstelle NRW unterstützt seit fast 40 Jahren den Aufbau und Betrieb der ZWAR-Netzwerke und wird hierfür bislang vom Land NRW finanziell gefördert. Jetzt hat das Ministerium für Arbeit die Streichung der Förderung zum Ende 2019 angekündigt.